07.05.2010 – (Artikel aus dem Archiv der alten FA)
Er soll noch fälschungssicherer werden – der neue Euro – für dieses Jahr angekündigt und bis auf weiteres ausgesetzt. Die Bundesbank gibt der Freien-Allgemeinen bekannt, dass die Einführung der neuen Euro-Serie „um Jahre verschoben wurde“. Heißt dies etwa, dass man den Euro aufgegeben hat? Die Frage ob es einen Druckauftrag für eine „Notwährung“ gäbe dementierte man mit einem „Nein!“.Bundesbank: “Neuer Euro bis auf weiteres ausgesetzt!”
Schon vor Jahren hieß es: Der neue Euro würde „in einigen Jahren“ erscheinen, doch kann man den Druck der neuen Euro-Serie noch immer nicht terminieren. Auch ein ungefähres Erscheinungs-Datum konnte nicht genannt werden. Zweifelt man etwa an der Zukunft des Euros? Hätten die Entscheidungsträger im Zuge von zunehmender Euro-Fälschungen nicht ein Interesse an einer schnellen Einfuhr der fälschungssicheren Neuauflage der Gemeinschaftswährung? Sicher scheint nur eines zu sein: Dieses Jahr wird nichts aus der fälschungssichersten Währung aller Zeiten. Auf die Frage nach den Gründen der Verschiebung, hüllte sich die Bundesbank in Verschwiegenheit.
Der Euro befindet sich auf einem historischen Tiefstand, nicht nur in den Meinungsumfragen, sondern auch an der Börse. Anleger flüchten sich in den Schweizer-Franken und lösen somit eine Intervention der Schweizerischen Nationalbank aus – die Euros kaufen müssen um einen ungünstigen Anstieg des Franken im Verhältnis zum Euros zu verhindern. Wird das untergehende Euro-Schiff schon von den Anlegern verlassen, die sich in die „Hochzinswährungen“ retten? So seien laut Experten Zinsinvestments sehr begehrt. Rettungshäfen seien neben dem Schweizer-Franken noch der australische Dollar, der brasilianische Real und die türkische Lira.
Für die angespannte Lage am Finanzmarkt spricht auch die Entwicklung des Goldpreises. Laut Händlern seien die Edelmetalle ein sicherer Hafen. Wer profitiert noch aus der Euro-Misere? Es ist der Dollar, der im Vergleich zum Euro an Boden gut machen kann. Schütten da etwa amerikanische Spekulanten Öl ins lodernde Feuer? Das Euro-Debakel lenkt schließlich von der desolaten amerikanischen Finanzsituation ab. Wie dem auch sei, ein Untergang des Euros muss verhindert werden, sonst heißt es: Euro passé – Ersparnisse adé.