30.06.10 – (Artikel aus dem Archiv der alten FA)
Das Öl geht zur Neige – zumindest wird uns das so erzählt. Vielleicht aber nur ganz bewusst, um an der Preisschraube für Öl-Produkte zu drehen. Die Energiekonzerne halten an ihrem bekannten Szenario fest: Die Erdöl-Reserven sind bald erschöpft. Andererseits feiern dieselben Unternehmen aber weiterhin die Entdeckung immer neuer riesiger Erdöl-Vorkommen. Jüngster Sensationsfund ist ein Ölfeld mit gigantischen Ausmaßen vor der schottischen Küste. Geschätzte 47 Milliarden Liter (Korrektur nach oben wahrscheinlich) warten dort darauf, abgeschöpft zu werden.
Schon vor Jahrzehnten prognostizierten Experten ein baldiges Ende des Erdöl-Zeitalters. Sie datierten das Ende der globalen Ölvorkommen etwa auf die Jahrtausendwende. Heute, ein Jahrzehnt später, sprudelt das Öl weiter und wird in immer größeren Dimensionen gefördert als je zuvor. Doch gleichzeitig wird unverändert der Eindruck erweckt, dass nur noch schwer erreichbare Ölquellen angebohrt werden könnten, um die letzten Ölreserven zu Tage zu fördern. Laut aktuellen Studien der Öl-Konzerne stünde der Menschheit nur noch Öl für 30 bis 40 Jahre zur Verfügung. Ist dies eine traurige Tatsache – oder wird uns eine künstliche Öl-Verknappung verkauft, um steigende Preise an der Zapfsäule zu erzielen?
Die gegenwärtig akzeptierte Lehrmeinung geht davon aus, dass Erdöl durch abgestorbene Biomasse unter Druck und Hitze im Erdmantel entsteht. Wegen dieses biologischen Ursprungs des Öls scheint es klar, dass die Vorräte des „schwarzen Goldes“ endlich sein und wir daher auch bald „den letzten Dinosaurier vertankt“ haben müssten. Doch was wäre, wenn alles ganz anders ist als angenommen? Lange vergessen war die Theorie, dass Erdöl einen abiotischen (= nicht-biologischen) Ursprung haben könnte, dass sich die Ölfelder also durch chemische Prozesse aus dem Erdinneren selbst speisten – damit folglich auch nicht im bekannten Maße begrenzt wären, sondern einer ständigen Erneuerung unterläge. Würden sich diese aus den 50er-Jahren des letzten Jahrhunderts stammenden Erkenntnisse auch durch neue wissenschaftlichen Forschungen belegen lassen, ließen sich sicher keine so horrenden Preise für Erdölprodukte mehr durchsetzen wie aktuell. Lässt daher die Ölindustrie und ihre einflussreiche Lobby keine andere Erdöl-Entstehungstheorie zu als ihre eigene – und unterbindet gezielt die Forschung nach der tatsächlichen Entstehungsgeschichte ihrer alleinigen Handelsware, um die Preise oben zu halten?
Tatsächlich lassen sich Beweise für die abiotische Erdölentstehung beispielsweise auf dem Planeten Mars finden. Dieser Planet, der nie Massen an organischem Leben beheimatet haben kann, weist nach neusten Erkenntnissen der NASA abiotische Reaktionen auf, wie sie für die natürliche Entstehung von Methan aus nicht-biologischen Ausgangsstoffen bekannt sind. Auch die Entstehung von abiotischem Öl auf dem Mars scheint daher denkbar. Öl sei dort wohl nur deshalb noch nicht entdeckt worden, weil es viel schwerer nachzuweisen sei als Methan.
Aber auch der Methan-Fund vom Mars allein kann so oder so nur Revolutionäres bedeuten: Entweder war der Mars einst voller Leben, aus dem sich Öl bildete – womit der Beweis für außerirdisches Leben erbracht wäre. Oder die Menschheit müsste sich keine Sorgen mehr um ein baldiges Ende des Öls machen, da dieses auch ohne biologische Bausteine entstehen kann. Eine der beiden Schlussfolgerungen muss wahr sein: Entweder stirbt die Theorie der Ölindustrie von den endlichen Ressourcen – oder wir haben nun den Nachweis für außerirdisches Leben in unserem Sonnensystem.
Auch Dudley Herschbach, Nobelpreisträger für Chemie von 1986, geht fest davon aus, dass Öl auf dem Mars zu finden sei: „Methan ist schlichtweg einfacher zu messen, als komplexere Kohlenwasserstoffe, aufgrund seines unverkennbaren Spektrums. Aber es ist durchaus davon auszugehen, dass wenn dort Methan vorkommt, später auch komplexere Kohlenwasserstoffe entdeckt werden könnten“, so Herschbach im 3sat-Magazin „Hitec“. Auch sei für den renommierten Wissenschaftler klar, dass wir auf der Erde in unvorstellbaren Tiefen Öl finden könnten, das abiotisch entstanden sei: „Hätten wir die technischen Fähigkeiten, tiefer zu bohren, könnten wir auch hier mehr Beweise finden, die bestätigen: Öl bildet sich viel tiefer als vermutet! Aber in der Praxis können wir nicht so tief bohren.“
Die Beweise verdichten sich: Es besteht die reale Möglichkeit, dass auch Erdöl ein regenerativer Energieträger sein könnte wie Solarenergie oder Wind- und Wasserkraft. In Russland, dem Mutterland der Theorie um das abiotisch entstehende Öl, wurde dazu eine sensationelle Beobachtung gemacht, die den praktischen Nachweis dieser Theorie bedeuten könnte: Entlang einer tektonischen Verwerfung wurde bereits in den 80er Jahren ein Ölfeld vollständig abgeschöpft. Nun – 30 Jahre später – ist die Ölförderstätte voll mit „neuem“ Öl. Eine erhöhte Temperatur und geologische Untersuchungen deuten auf tiefgehende Risse im Erdmantel hin, durch die das Öl nach oben gestiegen sein muss. Zwar wurden auch hier biologische Komponenten in dem regenerativen Öl gefunden, dafür gebe es aber eine plausible Erklärung, so Chemie-Nobelpreisträger Herschbach: „Wenn das Öl in der Tiefe ohne biologische Prozesse entsteht – auf dem Weg nach oben gibt es Bakterien, die sich vom Öl ernähren. Wir wissen, dass Bakterien in vielen Kilometern Tiefe vorkommen.“ So könnten biologische Spuren auch ins abiotische Öl gelangen.
Der ostdeutsche Öl-Unternehmer Thomas Göhler, der die heute meist vergessenen russischen Theorien zur abiotischen Erdöl-Bildung noch während seiner Ingenieurs-Ausbildung studieren konnte, bestätigte in einem Interview auf www.nexworld.TV ebenfalls die hohe Relevanz dieser Forschung: „Das Öl wird knapper. Aber nur weil wir es zu schnell abpumpen, kann es sich nicht schnell genug auffüllen.“ Die Knappheit des Öls sei eine künstliche, „um an der Preisschraube zu drehen“. Es bestehe zudem ein „Interesse des Staates“ an hohen Preisen für Erdölprodukte. Nicht umsonst trage die Mineralölsteuer ganz erheblich zu den Einnahmen der öffentlichen Haushalte bei, weshalb man sich fragen müsse, warum das Kartellamt nicht öfter aktiv werde, wenn die Öl-Multis eine neue Preisrunde an den Zapfsäulen einläuteten. „Wer das Öl hat, hat die Macht!“, so Göhler, selbst Eigentümer mehrer Öl-Quellen. Sein Fazit: Es gebe genügend Öl, „die Erdkruste schwimmt auf einem Ölbad“. Es gebe dafür auch Beweise: Bis in zehntausend Meter Tiefe habe man Probebohrungen getrieben – also sehr viel tiefer als alle biologischen Spuren auf der Erde reichen – „und Öl gefunden“, berichtet Göhler aus internen Erkenntnissen der Erdöl-Industrie. Diese Entdeckungen würden aber offiziell verheimlicht. Die entsprechende russische Literatur sei im Zuge der Wende aus den wissenschaftlichen Bibliotheken verschwunden und geriete nun mehr und mehr in Vergessenheit.